Chorus Mundi mit Gospelkonzert in der Christuskirche von Bad Krozingen

Nach einem kurzem Mittagshalt in Hinterzarten gab der Gospelchor Chorus Mundi ein Konzert in der evangelischen Christuskirche in Bad Krozingen. Das damalige Krozingen, zum Kurort wurde es nur weil man bei Bohrversuchen statt auf Erdöl auf  warmes Mineralwasser gestoßen war, gehörte im Mittelalter noch zu Vorderösterreich und war katholisch geprägt. Der Geistliche, Vikar Funk, trieb den Bau der heutigen Christuskirche in Bad Krozingen voran, die schließlich 1035 vom damaligen Landesbischof eingeweiht wurde. Eine Sehenswürdigkeit an der evangelischen Kirche in Bad Krozingen sind die Glasfenster, die 1982 von Georg Meistermann entworfen worden sind und die Erscheinung Gottes in der Welt darstellen. Erwähnenswert ist auch die Orgel von Fischer und Krämer, die erst im Jahr 1997 neu intoniert wurde, nachdem sie kurz davor ein Registerumbau erhielt sowie eine historische Stimmung. Das Foto zeigt übrigens eine Orgel dieser Firma, die in Köln steht.

Für den Gospelchor Chorus Mundi aus Villingen-Schwenningen war es das erste Mal, dass sie nach Bad Krozingen kamen, um dort ein Gospelkonzert zu geben. „Berührende Gospellieder“ so beschrieb es die Christuskirche auf ihrer Homepage würden einem die Zuhörer erwarten. Fassettenreich wurde das Repertoire des Chores beschrieben, es wurde vom Amazing Grace gesprochen, afrikanische Titel wie Adiemus, aber auch der Titel „We are the world“, den in den 80er Jahren die Formation „United Artists for Africa“ produziert hatte und durchaus von der Feder Michael Jacksons stammen könnte. Aufgrund des verheerenden Erdbeebens in Haiti wurde dieser Titel in einer leicht geänderten Version nochmals aufgegriffen.

Um mal ein bisschen Abwechslung in das eher triste Novemberwochende reinzubekommen. Bad Krozingen liegt mit 15 km Entfernung schon relativ nahe an Freiburg und ist von Basel allerdings auch nur 45 km entfernt. Nicht weit von Bad Krozingen ist die Stadt Staufen entfernt, die auch bei Göthes Faust eine wichtige Rolle spielt.

Mit dem sehr schmissigen Titel „Praise his holy name“ eröffnete der Chorus Mundi das Konzert.

http://www.youtube.com/watch?v=kXzXWYbt6io

Und schnell merkte man im Puplikum wie angefangen wurde zu Wippen und zu Klatschen. Sicherlich lange in den Ohren des Puplikums wird der Vamp „Halleluja, praise his holy name“ geblieben sein. Da hatte man beim nachfolgenden Titel fast den Eindruck dass der etwas Gefährliches hat, mit was der für einem Feeling dieser anfing.

Allerdings die Dame des Chorus Mundi, die das Solo übernehmen durfte konnte hier ihre wahre Stimmgewalt unter Beweis stellen. Aber der Chor selber war nicht zum dezenten Husummen verdammt sondern bot eine ebenso harmonische Stütze.

Schon etwas schwerfällig empfand man den nachfolgenden Titel. Der Titel wirkt da irgendwie ziemlich selbstverständlich „I opened my mouth“ – logisch, wenn man den Mund nicht geöffnet hätte, hätte man kaum singen können. Das Hörenswerte ist allerdings die Vielstimmigkeit mit der sich der Titel dann aufbaut. Das Bongospiel brachte dann erst den richtigen Beat in den Titel.

So richtig etwas für die Tränendrüse war dann die Ballade „I want to spend my lifetime with you“. Und hier legten die beiden Solisten meiner Ansicht nach so ziemlich alles Emotionelle in den Stimmausdruck.

Beim Titel „Fivehoundred Miles“ hatte das Puplikum sicherlich in der Vorstellungskraft das Gefühl sich in einem Zug, der gerade durch die Rocky Mountains, vielleicht vorbei an einem großen See hinaus ins Flachland fährt und dabei eine endlose Wegstrecke zurücklegt. Einzige Abewechslung werden vielleicht die vorbeiziehenden Berge bieten, Telegraphenmasten, die man irgendwann nicht mehr zählt und vielleicht ein paar Rangen in der Einöde. Entsprechend langsam und eher umspülend wirkt hier die Melodie des Titels, der das Puplikum so richtig relaxen liess. Und wenn das Sprechen während einem Konzert erlaubt wäre, dann würde vielleicht so manch einer jetzt sagen „Haaa – ist das schön“.

Das schöne an dem Konzert war, dass der Eintritt frei war.

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