Von Erwartungen und Erfüllung, Resonance of Life beim Adventskonzert 2014 in Schopfheim

Ich habe mir mal erlaubt das Konzertmotto vom Gospelchor „Resonance of life“ ins Deutsche zu übersetzen. Ein Alemanne würde vermutlich bei „Expectation and Fullfilment“ sich die Frage stellen „was isch au dääs?“. Und so passt dieses Motto genau in die 4 Wochen bis zum 24. Dezember, an dem bekanntlich Heilig Abend ist und die Geburt des Jesuskindes gefeiert wird. Man erwartet also jemanden und durch die Geburt eines ganz besonderen Kindes tritt auch soetwas wie eine Erfüllung ein. Am Abend des 29. Novembers 2014 war dies jedenfalls das Motto zum Adventskonzert des Gospelchores aus Schopfheim gewesen.

Foto: Ruprecht Helms

Zum Titel „Eliah rock“ meinte Christoph Bogon, ein schön zweideutiger Titel. Zum einen weil Eliah ein Prophet war und von seiner Bedeutung vielleicht ähnlich Petrus, ein Fels, der einem Halt gibt. Wie viele hat sich auch Eliah in die Wüste begeben, um zu sich selbst zu finden. Und so meinte Bogon, dass für Eliah in der Wüste auch so etwas bedeuten kann wie „Eliah, beweg Dich mal, überdenke gewisse Dinge und handele dann“.

Für die Zuhörer des Konzerts sicherlich auch gesanglich interessanter Titel gewesen, da hier die Männer- und Frauenstimmen durchaus im Wechsel sangen und die Männer, die stimmlich in einem Chor, Frauengewalt eben, gerne mal untergehen doch ihre Präsenz zeigen konnten und vorallem mit knackigen Einwürfen. In Freiburg hatte es ein Chorleiter mal schön überspitzt formuliert „Gospel muss Sex haben“ und genauso kam der Chor auch rüber, richtig spitzig. Wo die Frauen dem Titel vielleicht eine gewisse Fröhlichkeit verliehen hatten, hatten die Männerstimmen vorallem für den gewissen Groove im Stück gesorgt.

Warum singt ein Gospelchor in der Adventszeit den Titel „I will follow him“ aus Sister Act 1. Vielleicht der erste Gedanke, weil es ein Titel ist, der vielen Menschen einfach vom Kinofilm und von Woopi Goldberg her bekannt ist. Allerdings in das Deutsche übersetzt heißt der Titel „Ich will ihm folgen“. Gut die Adventszeit feiert man, weil man sich auf das große Ereignis, die Geburt des Jesuskindes vorbereiten möchte. Von daher kann man hier den Titel betrachten wie die 3 weisen Könige, Kasperr, Melchor und Baltasar, die sich dann ja auch sagten, dass sie dem Weg zur Krippe folgen möchten und zu ihm, dem kleinen Kind und frisch geborenem Säugling kommen möchten.

Beim Titel „Hit the road jack“ könnte man sich natürlich fragen, passt der eigentlich in die Advents- und Weihnachtszeit. Aber vielleicht war das im Moment des Konzertes nicht explizit gefragt sondern sollte der geschickten Durschmischung zwischen langsamen und gefühlvollen Titel und eher fetzigen Titeln dienen. Der Titel passt in der Tat nicht in diese Zeit, aber er passt in die Zeit danach, wie gestaltet sich das Leben Jesus nach seiner Geburt und wenn man so in der Bibel liest, dann gibt es durchaus Menschen in der damaligen Zeit, die sich gesagt hatten, dass Jesus ein Narr oder Spinner sein würde. Letztes wird in den Berichten zur Kreuzigung Jesus deutlich. Aber wenn man sich mit der Lyrik zu „Hit the road jack“ auseinandersetzt, dann stellt man immer wieder Fragen vom Jack fest, wo er äußert, dass man nicht so gemein zu ihm seien soll, er würde doch keinem etwas tun.

Foto: Ruprecht Helms

Im Chor beeindruckte der Chor, der sonst eher wie ein moderner Kirchenchor relativ kompakt einfach nur stand durch eine wirklich durchdachte und absolut synchrone Choreografie. Man könnte sich auch fast vorstellen, dass eine Probe in einem Tanzstudio stattfand, um an einem Spiegel die einheitliche Bewegung zu üben.

„wenn Du Gott sehen möchtest mußt Du auf die andere Seite kommen“. Eine Aussage aus der ersten Strophe des bekannten Titels „Hymn“ von Barcley James Harvest. In vielen Chören wird dieser Titel mit stimmenmäßigem Einstieg gesungen. Zuerst der Sopran, dann der Alt, … Hier hatte Christoph Bogon offensichtlich ein anderes Arrangement rausgesucht und die Strophen solistisch singen lassen und den Chor mehr als Gesamtwerk singen lassen. Der Titel wirkte so einfach mal anders. Was allerdings zu Hymn einfach gehört ist die Akkustikgitarre und diese war auch beim Konzert die Hauptbegleitung.

Wie schon bei dem Video zu spüren war der doch relativ große Chor sehr gut abgemischt worden, kristallklar zu hören. Im Video sind noch 2 zu sehen, die leider noch Vorlagen zur Orientierung brauchen. Hier gibt es eine gute Nachricht – offensichtlich haben diese inzwischen den Text schon wesentlich besser im Kopf. Jedenfalls solch ein Blattwerk, was dann eher zum Schmunzeln verleitet, hatte ich bei diesen Sängern inzwischen nicht mehr sehen können – wirkt auch wesentlich besser, wenn wirklich alle auswendig singen.

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