Stromfresser Suchmaschine – „Gospel für eine gerechtere Welt“ mit Energietipp

Wenn man gerne etwas wissen möchte, ist es Normalität geworden, ins Internet zu gehen, Google, Bing oder Co zu starten, um nach dem Gesuchten zu recherchieren. Und schon wird man mit einer Vielzahl von Ergebnissen überhäuft. Aber mit Sicherheit haben sich nur wenige Gedanken darüber gemacht, wie es eigentlich zu diesen Ergebnisse kommt. Um diese Vielzahl an Ergebnissen liefern zu können, hält Google eine riesige Datenbank vor, die auf mehrere so genannte Datacenter verteilt ist und natürlich auch permanent ab geglichen wird. Datacenter sind Rechenzentren, in den sich sehr große Serverfarmen befinden. In diesen Servern drehen sich rund um die Uhr mehrere Festplatten, die sich untereinander abgleichen, um ein hohes Maß an Ausfallsicherheit zu gewährleisten. Da diese Server viel Wärme produzieren, müssen diese aufwendig gekühlt werden. Soweit ich informiert bin, unterhält Google alleine in Deutschland 10 Datacenter, und alle benötigen viel Strom, um arbeiten zu können. In aller Regel kommt Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken, da dieser relativ preiswert zu beziehen ist. Wie viel aber hierbei an CO2 produziert wird und was man mit verbrauchten Brennstäben macht, darüber wird sich wenig Gedanken gemacht. Aber nein: manche machen sich gerade Gedanken darüber. Es gibt in Deutschland ein Rechenzentrum, das damit wirbt, das grünste Rechenzentrum zu sein. Es kühlt beispielsweise ihre Server mittels Grundwasser über Wärmetauscher.

Auch hat man beim Bau eines neuen Institutsgebäudes hat die Universität des Saarlandes bewusst auf Erdkühlung gesetzt. Durch einen riesigen Schacht wird hierbei unterirdisch die Luft zum Gebäude geführt und entsprechend auf eine konstante Temperatur gebracht. Der Vorteil dabei ist, auf aufwendige Kühltechnik konnte verzichtet werden. Die Erdkühlung wird in Saarbrücken vor allem für die Hörsaalkühlung des Institutsgebäudes verwendet. Ob sie schon für Serverkühlung ausreicht ist mir nicht bekannt.

Dass es Festplatten gibt, die als Öko gekennzeichnet sind, liegt vor allem daran, dass sie aufgrund einer geringeren Drehzahl weniger Energie verbrauchen.

Von Strato habe ich gehört, dass sie ihre Server jetzt auf Solid State Disk umgestellt haben. Bei einem solchen Speichermedium werden die Daten elektrostatisch in kleinen Chips gespeichert. Es gibt also keine beweglichen Teile mehr, wie es bei herkömmlichen Festplatten der Fall ist. Der Vorteil gegenüber Festplatten und auch energiesparenden Festplatten ist, dass die Zugriffszeiten geringer sind und ein höherer Datendurchsatz erzielt wird. Dadurch, dass nicht mehr eine runde Scheibe in Bewegung gesetzt werden muss und sich Leseköpfe bewegen, wird wieder Energie eingespart. Solid State Disks sind jedoch für den Privatbereich noch verhältnismäßig teuer. Sie sind allerdings die Zukunft, da sie stromsparender und die Zugriffszeiten auch wesentlich schneller sind.

Die Betreiber der Suchmaschine Ecosia haben sich gesagt, dass sie bewusst etwas gegen den Klimawandel unternehmen möchten und den Umweltaspekt mit in ihrer Suchmaschine berücksichtigen wollen. Dass Google pro Websuche 0,2 Gramm CO2 produziert, muss nicht sein. Mit Google konnte sich dieser Suchmaschinenbetreiber nicht zusammentun, da Google gewinnorientiert ist. Ecosia greift bei den Suchanfragen auf die Dienste Bing und Yahoo zu, die gesponserte Links bereitstellen. Natürlich nutzen Bing und Yahoo ebenso wie Google keinen Ökostrom. Allerdings wird Ecosia von den beiden Suchmaschinenbetreibern gesponsert. Ecosia selbst arbeitet mit Ökostrom. 80 % der Einnahmen spendet Ecosia an ein Regenwaldprojekt des WWF.

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