Whitney Houston – Hintergründe zum Titel I look to you

Man sagt ja gerne, ist ein großer Künstler gestorben kommt er eigentlich erst so richtig groß zur Geltung. Von Whitney Houston kann man das nicht sagen, sie war bereits in den 80er Jahren mit Discohits „One moment in time“, „I wanna dance with somebody“ oder auch „Saving all my love for you“ wofür Whitney Houston sogar einen Grammy bekam, bekannt und berühmt geworden. Die Tage erinnert man sich an den überraschenden Tod der Diva, dessen Umstände noch gar nicht bekannt sind. Durchgedrungen ist lediglich, dass die Diva am Freitag, den 17.02.12 beigesetzt werden soll.

Aber nicht nur in der Popwelt hatte sich Frau Houston bewegt sondern sie war auch eine begnadete Gospelsängerin mit einem gigantischen Tonumfang gewesen. Einer der Titel, den sie mit Kim Burrel gesungen hatte war der Titel „I look to you“

http://www.youtube.com/watch?v=HhmTZijRs7I

Wenn ich mich niederlege,
Himmel, hör mich jetzt.
Ich bin grundlos verloren,
nachdem ich alles gegeben habe.

Winterstürme sind gekommen
und haben meine Sonne verdunkelt.
Nach all meinem Leid,
an wen kann ich mich wenden?

[Refrain:]
Ich baue auf dich.
Ich baue auf dich.
Nachdem alle meine Stärke weg ist,
kann ich durch dich stark sein.
Ich baue auf dich.
Ich baue auf dich.
Und wenn die Melodien verklungen sind,
höre ich in dir ein Lied.
Ich baue auf dich.

Bin dabei, meinen Atem zu verlieren,
es gibt keinen Kampf mehr,
ich falle und stehe nicht wieder auf,
suche nach der offenen Tür.

Und jeden Weg, den ich eingeschlagen habe,
habe ich bereut,
Und ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde.
Ich kann nur den Kopf heben.

[Refrain]

Meine Dämme sind gebrochen.
Meine Mauern sind eingestürzt
und sind auf mich gefallen.

Der Regen fällt.
Die Niederlage naht.
Ich brauche dich, um mich zu befreien.

Entführe mich weit weg vom Kampf.
Ich brauche dich.
Strahl auf mich.

Ich gehe mal davon aus, dass Whitney Houston diesen Song geschrieben hatte als sie mal wieder in einer Phase steckte wo sie sich absolut down gefühlt hatte. Es ist bekannt, dass sie durchaus auch mal Drogen genommen hatte, auch wenn Whitney Houston in einem Interview stets äußerte, dass die lediglich manchmal das Zeug genommen hätte, aber nicht andauern. Mit ihrem Tod hat der Titel vermutlich sogar eine ganz neue Bedeutung. Schon aus den ersten zwei Zeilen ist zu erkennen, dass es eine Art Abschiedsgebet ist. Man legt sich zur letzten Ruhe und bittet im Prinzip schon um Aufnahme in den Himmel. Der Himmel, in dem Fall Gott soll jedenfalls seinen Hilferuf hören und gnädig gestimmt sein.
Irgendwie fühlt man sich leer. Man meint, dass man am Ende ist und es für einen nichts mehr gibt an dem man sich festhalten kann oder auf das einfach nur stolz sein kann. Man fühlt sich unverstanden, weil man sich sagt, dass man doch alles gegeben hatte und weiterhin den Ruhm und die Anerkennung genießen möchte. Bloss irgendwie ist die Anhimmelung des Stars verpufft.

Um dies zu verstehen, ist es vielleicht hilfreich, wenn man sich einfach mal ein Interview das ein Deutsche-Welle-Moderator mit einem Musiker, der in den 70er Jahren sehr erfolgreich war geführt hatte.

Mit den Winterstürmen sind sicherlich die Alltagsorgen gemeint, die einen ruckzuck wieder eingeholt haben. Vielleicht hat man auch Schulden gemacht oder andere Probleme sind einfach da, die einem auf das Gemüt schlagen oder wie es im Gospelsong bildlich ausgedrückt wird „einem die Sonne verdunkeln“. Man fragt sich wer kann einem helfen. Eigentlich gibt es auch genau die Menschen, die einem helfen können. Das nachfolgende Video verdeutlicht das anhand dem Streetworking in Stuttgart.

Allerdings hat man begriffen, wenn sonst absolut niemand da ist. Einer ist immer für einen da und wenn das Gott ist. Und genau dies wird in diesem Art Gebet aus ausgesprochen „Ich baue auf Dich“ oder „Ich setze auf Dich“. Man hat Vertrauen in denjenigen. Man glaubt beispielsweise an Gott, dass dieser einem den rechten Weg zeigt, einen wieder aufbaut. Gott ist für ein Auto ohne Benzin die Tankstelle wo es Treibstoff zum Fahren gibt. Für Elektrogeräte mag er die Steckdose sein, an die sich ein solches Gerät hängen kann, um funktionieren zu können. Und vielleicht ist Gott auch der Streetworker, an den sich Obdachlose, drogensüchtige Jugendliche oder psychisch auffällige Personen wenden können und bei denen diese erkennen, es ist da jemand, der ihnen weiterhilf und der für sie Gutes bewirkt. Gott oder die Vertrauensperson ist für einen vorallem derjenige, der einem einfach auch nur mal zuhört und einen versteht.

Gerade jene Textpassage kann man auch als eine Art Abschiedsbrief von Whitney Houston deuten:

Bin dabei, meinen Atem zu verlieren,
es gibt keinen Kampf mehr,
ich falle und stehe nicht wieder auf,

Allerdings wurde hier zumindest eine kleine Hintertür offengelassen, da nach einer offenen Tür gesucht wird und man nicht danach suchen würde, wenn man absolut endgültig gesagt hätte, das war es jetzt mit einem gewesen.

Man erkennt plötzlich, dass man verdammt viel in seinem Leben falsch gemacht hat. Immer wieder ist man in Fettnäpfchen getreten. Vielleicht hat man sich bereits in einen Teufelskreis begeben. Vieles davon ist einem über den Kopf gestiegen.  Man fühlt sich wie jemand, den man am Meeresstrand in den Sand eingebuddelt hat und der nur noch in der Lage ist seinen Kopf zu heben. Genau das wird auch damit beschrieben, dass die Dämme, die einem das Wasser fernhalten gebrochen sind, ganze Mauern eingestürzt zu sein scheinen und der ganze Schutt jetzt auf einem liegt.

Der Regen der fällt erinnert hier sogar an das Alte Thestament der Bibel bei dem die Sinnflut erwähnt wird. Da kann man den Regen als das verstehen was alles bisjetzige Leben auslöscht. Man fühlt sich unterlegen und hat das Gefühl, das man jetzt in der Sinnflut ertrinkt. Man ist allerding überzeugt, dass der Herr da ist und er in der Lage ist einen aus den Fluten zu retten.

Wenn man sein jetziges Leben noch einmal rekapituliert, dann ist man doch überzeugt, dass es unrund gelaufen war und man gerne an einem Ort weiterleben möchte, wo man ein besseres Leben führen kann. Nur diesen Ort zu finden schafft man selbst irgendwie nicht, allerdings ist man davon überzeugt es gibt ihn und es gibt auch denjenigen, der einem zu diesem Ort führt.

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