Kirk Franklin – Hintergründe zum Titel Imagine me

Wenn man so manchen Gospelchor nach Kirk Franklin fragt, dann heißt es durchaus, dass von diesem amerikanischen Gospelstar Songs im Repertoire vorhanden sind. Erst im September 2018 war er auf dem Gospelkirchentag in Karlsruhe und hatte dort das Galakonzert als Hauptact mitgestaltet gehabt. Anlässlich diesem badischen Highlight, existiert eine Vorstellung zu Kirk Franklin, dem King of Gospel. Dies ist ein weiterer Song aus seiner Feder.


Stelle Dich vor mich
Lieben, was ich sehe, wenn der Spiegel auf mich schaut weil ich…
Ich kann mich (selbst) vorstellen
An einem Ort wo es keine Unsicherheiten gibt
Und ich bin endlich glücklich, weil …
Ich mich selbst betrachten kann

Loslassen von all denjenigen, die mich verletzt haben
Weil sie mich nie verdient haben
Kannst Du das, so wie es bei mir ist, Dir vorstellen?
Sag NEIN zu Gedanken, die versuchen, mich zu kontrollieren
gerade wo ich mich an alles erinnere, was Du mir erzählt hattest
Herr, kannst Du Dir vorstellen wie ich bin?
Was meine Mama gesagt (hatte)
Und von dem geheilt was mein Vater getan hatte
Und ich will leben und nicht diese Seite nochmal lesen müssen

[Chorus]
Stellen Dich vor mich, frei zu sein, Dir voll und ganz vertrauen, schließlich kann ich
Stellen Dich sich vor mich
Ich gebe zu, es war schwer es zu erkennen
Du liebst jemanden, so jemanden wie mich
Aber endlich kann ich …
Stelle Dich vor mich

Stark sein
Und ich lasse es nicht zu, dass es Leute gibt, die mich mobben
Da sie mir die Freude nicht nehmen können
Stelle Dir es mal vor
In einer Welt (in einer Welt), wo niemand Angst hat zu leben
Wegen Deiner Liebe die Angst verschwunden
Kannst Du Dir das bei mir (dir) vorstellen?

[Bridge]
Losgelassen von meiner Vergangenheit
Und froh, dass ich noch eine Chance habe
Und mein Herz tanzt
Denn jetzt kann ich diese Seite erneut lesen

[Chorus 2]

Gegangen, gegangen, ist es, den ganzen Weg über hat es mich begleitet

In der Lyrik geht es dann weiter dass all die Sünden mich verlassen haben, die ganzen Fehler die ich gemacht hatte, die ganzen Depressionen die dank der Zuversicht verschwunden sind, geringes Selbstwertgefühl – halleluja bin ich froh, dass ich das überwunden habe. All worüber ich mich erschreckt hatte und das ganze Leid was ich besaß sind gewichen. All das ist nun Vergangenheit, es ist gestern geschehen. Fortgegangen, was Deine Mutter bereits so praktiziert hatte, wie es bereits Dein Vater gemacht hatte – halleluja. Alles weg, alles weg – Es ist weg.


Wenn man die erste Songzeile sieht, dann fragt man sich erstmal was das soll. Vielleicht sagt man sich „ok“, dann begegne ich jemanden, drehe mich vermutlich noch zu ihm und gebe ihm erst einmal die Hand oder biete diese zumindest an. Allerdings soll man quasi als Spiegel fungieren und sich in eine andere Person hineindenken wie die wohl so ist.

Kirk Franklin bezieht sich in der zweiten Liedzeile auf die Bibelstelle 1. Korinther 13, 12 „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“.  In Vers 13 heißt es dort auch, dass Liebe von den Ding Glaube, Hoffnung, Liebe die stärkste ist.

Auf diese Bibelstelle bezogen fand ich folgende Predigt „Blick in den Spiegel„. Wenn man im Gospelsong sie zweite Zeile liest und sie mit der Predigt, die erstmal mit dem allmorgentlichen Prozedere beginnt, da fragt man sich vielleicht sogar „was das soll ich sein, das Gesicht gefällt mir ja gar nicht“. Man fängt an sich zu rasieren, die Haare zu kömmen, zu duschen. Wenn man jetzt in einem Singlehaushalt wohnt, könnte man natürlich sagen – man ist ja eh wie man ist, all diese Tätigkeiten brauch es nicht unbedingt. Man könnte aber sagen, man macht sie weil man jemandem gefallen möchte, auch wenn man diesen nicht sieht. Gerade Frauen, die im Bad meist etwas länger brauche sind anfangs vielleicht etwas verunsichert, ob sie sich so überhaupt gefallen und ob sie auf Andere schön wirken. Wenn man die Songsstrofe fertig liegt und sich so seine Gedanken macht, dann fragt man sich vielleicht schon, warum soll derjenige jetzt glücklich sein mal sein Spiegelbild zu sehen und glücklich sein, dass da jezt ein Spiegel sich befand.

In der Predigt wird der nächste Schritt zwar schon angesprochen, aber ich denke es wird klar, wenn man sich jetzt erst einmal obiges Video anschaut. Ein Video, dass auf eine Phase in Vorstellungsgesprächen vorbereiten soll – wie „verkaufe“ ich mich am besten für einen Personalverantwortlichen. Mit welchen Dingen an Körpersprache und sprachlichen Floskeln bekomme ich das am Besten hin. Und zun Vergleich jetzt mal ein Video, dass unsere Alltagssituationen zeigt. Diesen sind wir täglich ausgesetzt. Häufig haben wir da einfach nur funktioniert, aber mal ehrlich die Frage „wie will ich das eigentlich?“ oder „wie möchte ich es stattdessen?“, diese haben wir uns eigentlich viel zu wenig gestellt.

Schnell erinnert man sich da an den Begriff „Achtsamkeit“. Wie man diesen umschreiben kann erklärt vielleicht diese Rezision zum Buch „Sei achtsam mit Dir“. Ich habe Achtsamkeit noch viel simpler erklärt bekommen – sich einfach mal die Zeit nehmen und sich hinein-hören oder auch sich selber einfach mal wahrnehmen.

Loslassen von Leuten, die einen verletzt haben. Loslassen von etwas, damit sich die Seele freier fühlt. Das wollte die Sendung „Planet Wissen“ mal in Erfahrung bringen und hat hier eine Folge produziert:

Schon in der Bibel im 1. Buch Mose Kapitel 19 findet man etwas zum heutigen Begriff Mobbing. Karl Martin hat hierzu eine Predigt „Rette Dein Leben und sieh nicht hinter dich…“. Aus der Bibel kennt man Sodom und Gomorra.  Worum es geht, dass die einfache Schicht der Ortschaft Sodom sich mobilisiert und gegen den Ausländer Lot vorgehen möchte, kann man sogar in die heutige Zeit übertragen mit dem Gedanken „Flüchtlinge scheinen bei uns nicht willkommen zu sein“.  In seiner Predigt geht er auf die Folgen des Mobbings ein. Das Mobbingopfer entwickelt psychiatrische Symptome, auch körperliche Symptome, gesundheitliche Schäden. Depressionen, soziale Ausgrenzung, die bis zu Gedanken an Selbstmord führen können, können hier die Folge sein. Das nachfolgende Video lässt ein Mobbingopfer zu Wort kommen.

Wenn man der Ansicht ist dass Gedanken einen kontrollieren, dann verbindet man dieses meist mit Sachen, die man unbedingt tun muß, wiederholte Tätigkeiten ohne diese etwas Schlimmes passieren würde. Das versteht man unter Zwang.

Und plötzlich stellt der Songwriter fest, da war immer jemand da, der zu einem gehalten hat. Zuerst wurde an die Mutter gedacht. Vielleicht aus dem Grund, sie hatte ihn ja auch im Mutterleib gehabt und geboren. Wie wichtig die Bedeutung der Eltern ist und warum es sinnvoll ist seine Eltern zu achten erklärt nachfolgendes Video

Wenn man sich da an die Bibel und das Alte Thestament erinnert, dem kommt direkt das 4. Gebot „Ehren sollst du
deinen Vater und deine Mutter,
auf dass du lange lebest
in dem Lande, das der Herr,
dein Gott, dir gegeben hat.“

Hermann Klenk hat hierzu eine interessante Predigt zu Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehren . In dem Untertiel dazu steht „Achtung – Eltern altern“. Im ersten Teil des Songs war immer die Rede davon dass man erkannt hat, dass man sich um irgendetwas Sorgen macht, dass man verletzt worden ist und allgemein, dass man sich ab und an nicht wohl füht. In der Predigt ist ein Apell enthalten, der sagt – vergiss nicht Deine Eltern waren nicht immer so, sie hatten auch eine Last zu tragen gehabt und haben früher vielleicht ähnliches durchlebt gehabt. Allerdings in den Jahren haben sie geschickter zu machen.

Diese ganzen Erkenntnisse haben den Songwriter erkennen lassen. Man kann durchaus loslassen. Es wird die Selbsterkenntnis sein und die Fähigkeit des Menschen auch mal bei Geflogenheit nach denen man immer gelebt hat und Abläufe, die man halt immer genauso gemacht hat gegenzusteuern, sie zu hinterfragen und anders zu machen. Und plötzlich kann man über die Dinge lächeln, man fühlt sich plötzlich frei und erleichtert. Eine Last ist abgefallen.

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