Neue Wege mit Wohlfühlcharakter, Workshop bei Gospelfactory in Birsfelden

Immer wieder stellt sich für Gospelchöre im Land die Frage wie man eigentlich neue Sängerinnen und Sänger gewinnt. Einen ziemlich ungewöhnlichen Weg geht hier der Chor Gospelfactory aus Birsfelden, Baselland. Eine ganze Zeit war hier nicht einmal klar, ob der Workshop überhaupt zustande kommt. Man hatte sich zum Ziel gesetzt, dass ab 15 Teilnehmern der Workshop starten könne. Am Ende der ersten Deadline waren noch nicht 15 zusammengekommen. Allerdings direkt am Tag drauf hatten sich noch 3 angemeldet so dass man sich im Vorstand gesagt hatte, dass man doch nochmal bis zum Ende der dann angebrochenen Woche warten wolle. Siehe da, die Mindestteilnehmerzahl wurde erreicht.

Ein gregioranischer Chor soll die Chorleiterin motiviert haben. Sehr überrascht war ich bereits bei der Übermittlung der Songs, dass man sich die Stimmen mal anhören und sich dann überlegen sollte in welcher Stimmlage man sich wohlfühlt. Dies nicht blos bei einem Song, sondern man dürfe sich zu jedem Song diese Fragestellung wieder neu überlegen. Auch beim Proben der Songs wurde man durchaus umgestellt. So hatte ich bei einem Song sogar ganz spontan im Tenor mitgesungen, obwohl ich mir den gar nicht einmal angehört hatte.

Wie wir Workshopteilnehmer erfahren hatten bestand bei Gospelfactory in Birsfelden, das östlich von Basel in der Schweiz liegt schon seit gut einem Jahr die Überlegung zu einem Workshop, um darüber hinaus auch Neumitglieder für den Chor gewinnen zu können. Wie daran das Interesse sein könnte, hatte man vor einem Jahr nicht so richtig einschätzen können. Immerhin hatte man dann beschlossen, das man den Versuch einmal wagt. Verschiedenste aus dem Vorstandsteam waren in den Entstehungsprozess eingebunden und es wurde wohl viel diskutiert wie man dies umsetzen könnte, was es alles dazu braucht. Was brauch es für die Workshopteilnehmer, um sich vorbereiten zu können. Wer verfügt über die nötige Technik, was eignet sich da am Besten, um auch Datenschutzaspekte einhalten zu können, usw.

Zuerst war für das Konzert auch der Blackgospelsong „Sailing in the seas of love“ von Shirley Caesar vorgesehen. Er wurde auch anfangs geübt. Aus irgendwelchen Gründen, die Chorleiterin hatte es nur mit Bauchgefühl begründet wurde sich dann jedoch entschlossen den Titel von Shirley Caesar nicht zu singen.

Beim Konzert hatte man es dann geschafft, dass so gut wie alle einen festen Platz eingenommen hatte. Lediglich eine Workshopteilnehmerin aus dem Alt hatte für ein oder zwei Lieder während dem Konzert mal in den Sopran gewechselt. Bei mir kam es ein paar mal vor, dass ich in den Tenor wechseln sollte. Bei „Wade in the water“ fand die Chorleiterin, dass ich die Stimme vom Bass zu hoch singen würde, deswegen entschied sie, dass ich dann den Tenor singen sollte. Ein weiteres hatte ich mit meinem Nachbarn besprochen gehabt, der meinte mit seiner eigenen Stimme sonst durcheinander zu kommen. Warum ich den
Titel „We pray“ von Joakim Arenius dann auch im Tenor singen sollte, unklar. Vielleicht hatte ihn die Choreo verwirrt, die ich mal beim Gospelchor St. Josef aus Rheinfelden (Baden) gelernt hatte.


Leider fühlten sich die Konzertbesucher nicht so zum Mitmachen animiert. Bei einer Zuschauerin hatte ich gemerkt, dass sie das ein oder andere leise mitgesungen hatte. Allerdings ist diese selbst in einem Gospelchor. Gemerkt hatte ich aber auch, dass die ein oder andere Träne über das Gesicht kullerte und darauf ist dann zu entnehmen, dass einen der Song angesprochen hatte. Offensichtlich hatten sich nach dem Konzert auch einige Besucher mit der Chorleiterin während einem Apero unterhalten. So wurden wir Workshopteilnehmer kurze Zeit später gefragt, wie der Workshop bei uns angekommen sei und Überlegungen im Raum stehen würden solch einen Workshop zu wiederholen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert