Gaither Vocal Band – Hintergründe zum Song Rivers of joy

William J. Gaither wurde im März 1936 in Alexandria im US-Bundesstaat Indiana geboren. Nach seinem Collageabschluß im Jahre 1959 arbeitete erst einmal als Englischlehrer. Nur wenige Jahre später heiratete er Gloria Sickal. Nach mehreren Jahren, in denen er versucht hatte das Lehrersein mit der Musikleidenschaft zu verknüpfen gab er schließlich den Lehrerberuf auf und widmete sich fortan ausschließlich der Musik. Das Lied „He touched me“ hatte er im Jahre 1964 aufgenommen. Mitunter wurde er damals von Elvis Presley inspiriert. Schon 3 Jahre bevor er als Englischlehrer anfing, im Jahre 1956 hatte er die Formation „The Gaither Trio“ ins Leben gerufen. In den 80er Jahren gründete er die „The New Gaither Vocal Band“, die bis ins Jahr 1985 so auch ihren Namen behielt. Im Jahr 1986 verkürzte sie diesen jedoch auf „Gaither Vocal Band“ und ist unter diesem Namen immer noch bekannt. Von der Gaither Vocal Band stammen Gospelsongs wie John the revelator , The king is coming und auch andere. Das Repertoire dieser Band konzentriert sich ebenfalls auf christlich orientierter Musik, die dem sogenannten Whitegospel entspricht. Sehr viel hatten Bill und Gloria Gaither auch mit Jessy Dixxon zusammen gearbeitet und ihm zusammengearbeitet – überwiegend Solopart hatte hier Jessy Dixxon in den bekannten Stücken „It’s a highway to heaven“, „Operator“ und „Leaving on my mind“

Wenn der Heilige Geist beginnt in meiner Seele zu wirken.
Es entfacht ein Feuer, das ich einfach nicht kontrollieren kann.
Es bringt meine Seele zum Schreien. Es erfüllt mein Herz mit Freude.
Und es bringt meine Augen dazu, Tränen zu weinen, die ich einfach nicht verstehe.

Refrain / Chorus:
Flüsse der Freude, die meine Seele überfluten, Flüsse der Freude, die ich nicht kontrollieren kann.
Flüsse voller Freude machen mich so glücklich; Ich kann diese Ströme der Freude nicht erklären.

Mitten in dem Trübsal fange ich irgendwie an zu lächeln.
Dann wird mir meine Last für imner genommen, obwohl ich nicht weiß wie.
Es gibt Zeiten, in denen ich so glücklich bin und den Grund dafür nicht kenne;
Dann spüre ich, wie sich der Heilige Geist immer stärker in mir bewegt.

Fotorechte: cco / Wikimedia

Gleich zu Beginn stellt sich die Frage warum Gott denn in der Seele zu wirken beginnt. Da lässt sich auch ein Umkehrschluß bilden Warum wir die Seele pflegen müssen oder sie jedenfalls pflegen sollten. Hierzu eine Predigt, die ich verlinkt habe. Sie bezieht sich auf folgende Bibelstelle:

Matthäus 16:24-26 HFA

Danach sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Wer zu mir gehören will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. Denn wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich aufgibt, der wird es für immer gewinnen. Was hat ein Mensch denn davon, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst dabei aber seine Seele verliert? Er kann sie ja nicht wieder zurückkaufen!

Bei dem Vergleich mit dem Feuer wird man schnell an das Pfingstereignis erinnert. Hier ist auch von Feuer und vor allem von Zungen die Rede, die über die Menschen kommen und diese auch nicht kontrolliert werden können. Es hat allerdings einen positiven Nebeneffekt – plötzlich versteht man sich und dabei hat man eigentlich gar nichts gemacht oder bewusst eine gemeinsame Sprache gewählt, so wie wir häufig dann Englisch sprechen, wenn wir uns mit jemanden unterhalten können, der unsere Muttersprache und wir dessen Sprache nicht können.

Das Video beginnt mit der Feuersbrunst in Rom im Jahre 64 nach Christus, was angeblich durch Kaiser Nero selbst gelegt worden war. Er versuchte sich rauszureden und behauptete, dass die Christen das Feuer gelegt hätten. Apostel Paulus wurde damals von den Römern als Staatsfein erklärt und er hatte auf sein Todesurteil zu warten. Timotuis hatte über Paulus viel von Jesus erfahren und plötzlich entflammte in ihm ein Euer. Er war von Jesus begeistert und das stärkte seinen Glauben. So erklärt sich im Liedtext auch die Zeile „Es entfachte ein Feuer, das ich einfach nicht kontrollieren kann“. Sprich man ist begeistert von etwas. Es gibt ja auch die Redewendung „man brennt auf was“. Man will was unbedingt haben oder erreichen. Es ist wie eine Vision, die unbedingt verwirklicht werden soll.

„Auf ihr Durstigen kommt alle zum Wasser“ oder „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser“. Diese Zeilen sind im Psalm 43 bzw. bei Jesajah zu finden. Es sind Textphrasen aus der Predigt „Wenn die Seele spricht“ von Pastor Weindel von der evangelisch-lutherischen Stadtkirche in Wolfsburg. Sehr interessant finde ich die Redewendung, die im Alten Thestament noch „Das Wasser geht mir bis an die Seele“, was man heute als „Das Wasser steht mir bis zum Hals“. Das ist heut zu tage eher eine Redewendung, wenn man zu etwas überhaupt keine Lust mehr hat. In den Zeiten der Undergrund Railroad würde man sich vorstellen, ein paar Plantagenarbeiter planen ihre Flucht in Richtung Kanada und versuchen sich der Underground Railroad-Bewegung anzuschließen.

Mit dem Refrain „Flüsse der Freude“ wird angeknüpft an den Psalm 98 Vers 8 „Die Flüsse sollen in die Hände klatschen und die Berge sollen im Chor jubeln“ so wie die Bibelstelle in der Basisbibel übersetzt wurde. Von Frank Jehle, Göttinger Predigten, gibt es auf der Website der Universität Zürich eine Predigt über den Psalm 98. Inhaltlich zusammengefasst soll er die Menschen motivieren. Anlass zu Psalm 98 soll das Ende des babylonischen Exils gewesen sein.

Im zweiten Vers muss irgend etwas mit dem Komponisten passieren. Trübsal verbindet man instinktiv eigentlich damit, dass der Mensch sich traurig fühlt, irgendwie niedergeschlagen und meist weiß er hier auch
erst einmal nicht weiter. Aber keiner wird sich darüber freuen, dass es ihm schlecht geht. Im Trübsal wird man am ehesten anfangen zu lächeln, wenn man irgendwie ein Licht erblickt und es zu einer Situation kommt wo einem ein Ausweg aus der Situation aufgezeigt wird. Meist erfolgt dies durch Selbsterkenntnis.

„Dann wird mir eine Last genommen, aber ich weiß nicht wie“. Vielleicht muss man erst einmal verstehen wie es zu einer Last, die ein Mensch spürt überhaupt kommen kann, um verstehen zu kommen wie die plötzlich für immer genommen werden kann. Ich denke das Video „Wege aus Angst und Depression“ zeigt hier eine Möglichkeit, in dem sie eine junge Frau über ihre Situation einfach mal erzählen lässt. Der Rest der zweiten Strophe erklärt sich als weiterer Verlauf aus diesem Heilungsprozess. Die letzte Zeile aus der zweiten Strophe kann man sich nur so erklären, dass zum Glauben gefunden wurde. Vielleicht bringt den besten Einblick, wie findet man eigentlich zum Glauben das nachfolgende Video erklären.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert