Fred McDowell – Hintergründe zum Song you gotta move

Eher Blues oder genauer des Hill-Country Blues ist der Wirkungsbereich, in dem sich Fred McDowell wohlgefühlt hatte. Im Jahre 1904 wurde der Sänger und Gittarist in Roseville im US-Bundesstaat Tennessi geboren. Leider verstarben seine Eltern sehr früh als er gerade in seinen Jugendjahren waren. Mit 14 Jahren begann er das Gittarespielen und trat auch bei kleinen Tanzveranstaltungen auf. Bis zu seinem 21. Lebensjahr blieb er seinem Geburtsort treu. Im Jahre 1920 ließ er sich schließlich in Memphis nieder nachdem er einen langen Aufenthalt in Cleveland, Missisippi hatte.

Zum Gittarespielen benutzte er anfangs ein Taschenmesser. Später verwendete er die soganennte Bottleneck-Spieltechnik. Mit der richtigen Stimmung seiner Gittarre hatte er es nie genau genommen. Klavier oder Stimmgabel waren ihm nie wichtig, seine eigene Stimme sollte ausreichen. Bei dem Titel könnte man fast meinen, dass dieser doch von den Rolling Stones sein müsste, allerdings diese hatten ihn als Cover-Version gespielt.

Du musst umziehen.
Du musst umziehen
. Du musst umziehen, Kind.
Du musst umziehen.
Aber wenn der Herr
bereit ist,
musst du umziehen

(Gitarre).

Du magst hoch sein,
du könntest niedrig sein
Du könntest reich sein, Kind
Du könntest etwas sein.
Aber wenn der Herr bereit ist,
musst du dich bewegen


(Gitarre)

Du siehst diese Frau,
die über die Straße geht.
Du siehst den Polizisten,
der auf seinem Posten ist.
Aber wenn der Herr bereit ist, musst
du dich bewegen.

(Gitarre)

Du musst dich bewegen .
Du musst dich bewegen.
Du musst dich bewegen, Kind .
Du musst dich bewegen. Ich muss.
Aber wenn der Herr bereit ist, musst du umziehen. ~/

Man wird sich vielleicht wundern wenn einer zu einem plötzlich sagt – „Hey, Du musst hier weg, Du musst wo ander hin, Du musst umziehen“. Da wird sich jeder erst einmal an den Kopf fassen und sich fragen warum, vielleicht sogar mit dem Kopf schütteln und es erst einmal für unwichtig finden. Wenn man es allerdings mit der Bibel versucht zu verstehen, dann kann man es mit „Dem Herrn den Weg bereiten“ verstehen.

Bezogen auf das Johannes-Evangelium gibt es eine schöne Predigt von Anselm Grün zu diesem Thema. Die Predigt ist sogar sehr aus der Zeit ab 2020 gleich bezogen, in dem auf die Alltagssorgen Corona, das gerade überstanden ist, Klimakatastrophen, man denke an das Ahrtal, die 42 cm Schnee am 1. Dezember 2023 in München, Schneesturm im Aostatal oder im Sommer des Jahres Waldbrände in Griechenland und kurze Zeit später dort Überflutungen. Hier sagt Gott – denkt mal anders, muss denn das ganze sein. Vielleicht lassen sich die Probleme lösen, wenn man mit den Ressourcen anders umgeht.

Ein Satz in der Predigt gefällt mir „Wir laufen von uns selber weg“. Bereit sein für Gott, hier kann man sich vielleicht an die Adventszeit erinnern. Die Adventszeit soll nämlich auf das große Ereignis vorbereiten – die Geburt von Jesus. Wir sollen also uns darauf einstellen, dass Gott in Form von dem Jesuskind zu uns kommt.
So gesehen wir Menschen sollen den Weg bereiten oder jedenfalls bereit sein uns auf dieses Ereignis einzustellen und es anzunehmen.

Es gibt aber noch eine andere Bibelstelle, die sich auf das Thema bezieht. Sie ist in Jesaja 40,3.10 zu finden:
Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe,
der Herr kommt gewaltig


Hier eine Pfarrer Detlef Schmitz eine passende Predigt für den 3. Advent. Er bingt einen guten Vergleich zu einer gewissen Alltagssituation. Wenn wir einen Gast empfangen, dann bereiten wir uns ja auch auf diesen vor und versuchen es ihm dann so angenehm wie möglich zu machen. Im übertragenen Sinne darf man dies auch mit Gott so machen. Leider ist dies nur bei einigen Juden eine Sitte, dass sie bei Mahlzeiten immer ein Gedeck mehr hinstellen, sozusagen für den ungebetenen Gast bzw. den Herrn, wenn er auch mitessen möchte.

Es ist Gott egal ob er es mit einem Menschen zu tun hat, der über viel Vermögen verfügt oder ob es jemand ist, dem es nicht so gut geht, seine finanziellen Mittel sehr bescheiden aussehen – vielleicht sogar von Sozialhilfe oder dem Bürgergeld abhängig ist. Bei ihm sind alle gleich. „Kind Du könntest etwas sein“ könnte vielleicht übertragen gemeint sein. Wenn man meint sei arm, weil einem eben die finanziellen Mittel fehlen, dann kann man sich vielleicht trotzdem reich fühlen. Reich an Lebenserfahrung oder schlicht Erfahrungen an Lebenssituationen, die man bereits erfolgreich gemeistert hat. Trotzdem darf man für den Herrn gerne bereit sein und ihn als seinen Gast gerne empfangen.

Am Tage wird man all zu oft mit sich selbst beschäftigt sein und Dinge einfach so nehmen wie sie sind. Da geht eine Frau über die Straße. Es kann auch ein Mann sein. Das passiert jeden Tag, es passiert an den unterschiedlichsten Orten und ist etwas ganz Normales. Auch bei dem Polisten wird es durchaus so sein, dass er gerade Schicht hat und einfach pflichtbewußt seinen Dienst tut. Auch dies etwas ganz normales. Beiden Personen oder auch nur einer davon kann es aber sein, dass es eine gläubige Person ist. Ihr ist bewußt, dass Jesus mal gelebt hatte und Jesus der Vertreter Gottes auf Erden ist und jedes Jahr an Weihnachten seine Geburt gefeiert wird.

Sehr oft ist davon ist in der Apellform die Rede, dass man vorbereitet sein soll. Erstaunlich ist in der 3. Strofe plötzlich, dass es heißt „ich muss“. Das wird eine Art Erkenntnis sein, wenn ich mich möglicherweise nicht verändere, dann werde ich nicht in der Lage sein den Herrn zu empfangen. Auch für einen selbst sein,
wenn man den ungebetenen Gast empfangen möchte, ja dann sollte man vorbereitet sein.

Im sogenannten Oldschool-Gospel wird versteckt durchaus Bezug auf die Undergrund Railroad genommen. Hier dienen solche Texte auch zur Ermutigung. Man sollte vorbereitet sein der Baumwollplantage den Rücken kehren zu können und vielleicht Changen nutzen, die sich durch das afroamerikanische Netzwerk zur damaligen Zeit geboten hatte. Auch in Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges, der meine ich gegen Mitte / Ende des 19. Jahrhundert stattgefunden hatte brauchte es manchmal etwas woran man festhalten konnte und wenn es solche Songs waren, deren Text vielleicht codiert war, aber Eingeweihte wußten was damit eigentlich gemeint war.


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